1. Allgemeines:

Keine Fibel kann Unterricht oder gar praktisches Training ersetzen. Gerade der Laie benötigt Erklärung, wie die eine oder andere Aussage oder Regel zu verstehen ist und wodurch sie begrenzt wird. Irrmeinungen kamen in der Vergangenheit meist so daher, dass tendenzielle Regeln als absolut unumstößlich verstanden wurden, aber wichtige Grundmuster in Vergessenheit gerieten.
So ist dieses Script als Orientierungs- und Auffrischungshilfe gedacht. Gezielt wurden an einigen Stellen Betonungen gesetzt, um verbreiteten Irrtümern entgegen zu wirken. Verletzungsmuster, die bei Unfällen mit Gleitschirm / Drachen selten vorkommen, wurden nur gestreift oder ganz übergangen. Veraltete Maßnahmen, die nicht mehr durchgeführt werden, weil sie als falsch oder gar schädlich eingestuft werden müssen oder den Laienhelfer überfordern, sind aus didaktischen Gründen gar nicht genannt.

Um erfolgreich bei einem Notfall eingreifen zu können, müssen bestimmte Fertigkeiten immer wieder praktisch geübt werden:

Vorbereitung:

Zur Flugvorbereitung und ständigen Ausrüstung sollte außer der vorgeschriebenen Ausrüstung noch gehören (siehe auch Anhang Ausrüstung):

Wenn eine Baumlandung nicht auszuschließen ist, sollte man zusätzlich noch folgende Ausrüstungsgegenstände dabei haben:

Achtung: In die Rückentasche des GS-Gurtzeugs sollte man keine harten Gegenstände packen, da sie die Wirkung des Protektors beeinträchtigen können.

Vorgehen:

  1. Unfallstelle sichern
  2. Unfallort lokalisieren und Rettungsdienst anfordern
  3. Anflug des Hubschraubers vorbereiten
  4. lebensrettende Sofortmaßnahmen
  5. Lagerung des Verunglückten
  6. Vorbereiten zum Aufwinschen

Niemand braucht zu fürchten, bei unkorrekter oder unvollständiger Hilfeleistung zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wer bei einem Notfall hilft, braucht bei unrechtmäßigem Handeln nur Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit zu vertreten. Also hat juristische Konsequenzen nur zu fürchten, wer bewußt etwas Schädliches tut oder gar nicht hilft.

Niemand muß sich aber selbst in Gefahr begeben, um zu helfen. Ist die Hilfe nicht nötig, besteht keine Hilfspflicht mehr.

Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und überlegt vorzugehen. Hektisches Handeln kostet Zeit oder schadet sogar dem Verunglückten. Mehrere Helfer sollten sich deshalb organisieren. Zum Beispiel trägt man Informationen bei einem zusammen, der den Rettungsdienst verständigt, andere stellen sich an Straße und Weggabelungen, um anrückende Rettungsfahrzeuge zu lotsen usw.